Das neue Schloßhof Areal | Gronau | 2017
Wettbewerb 2. Preis 2016
Durch den Abbruch des ehemaligen Hertie-Kaufhauses ergeben sich grundlegende Möglichkeiten zur städtebaulichen Neuordnung dieses Areals. Die Planverfasser haben diese Gelegenheit ausgenutzt, die Topografie des Geländes neu zu ordnen: Auf dem Niveau des Kurt-Schumacher-Platzes liegende Ebene in der Verlängerung der Schulstraße gleich nach dem Deutschen Bank-Gebäude wird auf das Niveau der Konrad-Adenauer-Straße abgesenkt. Der ehemalige Kurt-Schumacher-Platz behält das derzeitige Niveau.
Ein neuer städtebaulicher Platz „Neuer Schloßhof“ mit maßstäblichen Abmessungen setzt einen neuen Akzent. Der neue Schloßhof wird umsäumt von Einzelhandelsnutzungen. Im Norden als Abschluss zum Deutschen Bank-Gebäude wird ein expressiver, runder Baukörper als zentraler Punkt des Platzes mit der Bibliothek und einem Café im Erdgeschoss vorgeschlagen. Die runde Bauform soll den Blick von der Schulstraße in Richtung Westen führen, wo auch attraktive Gebäude mit Einzelhandelsnutzungen angeordnet sind.
Das städtebauliche Konzept ist geprägt von vier neuen Baukörpern, die sich das Gesamtkonzept der der „neuen Mitte von Gronau“ einordnen. Um dem Namen Neuer Schloßhof gerecht zu werden, wurden die neuen Gebäude vorübergehend mit dem Namen der Grafen und Fürsten belehnt, die Anfang der Geschichte die Geschicke der Stadt lenkten. Die gläsernen Fassaden sind so gestaltet, dass sie auch andere Nutzungen wie z.B. nur Büro aufnehmen können. Für die Bibliothek ist eine Fassadenberechnung geplant, die die Geschichte der Stadt mit dem SCHLOSS GRONAU (1568–76) repräsentierten soll.
Als wesentliches und gestalterisch prägendes Fassadenmaterial ist der Backstein in Gronau vorherrschend. So sollte dieses Material auch als Basis für alle neuen Gebäude dienen. Durchaus erwünscht sind helle Bereiche mit Putz o.ä., die dem leicht zur „Tristesse“ neigenden dunklen Backstein seine Biederkeit nehmen. Die Planverfasser haben deshalb Vorschläge erarbeitet, die diesen Anspruch gerecht werden wollen, den Zeitgeist nicht verschweigen, aber auch auf Nachhaltigkeit – nicht nur in der Haltbarkeit – sondern auch in der Architektursprache setzen.
Text & Images: © pbp architekten