Fassadenwettbewerb Neubau der Psychiatrie am Uniklinikum RWTH Aachen
Kooperation: fbis architects
Der Setzkasten als Analogie steht für die Individualisierung im Privaten. Im Entwurf ist sie mit einer multifunktionalen „Erkerfensterfassade“ (private Gegenstände in den Erkerfenstern) übertragen, in vertikale Holzlamellen eingebettet. Zusammen mit individuellem Grün als mögliche „Betreungspatenschaft“ für die Patienten, wird das Leben im Gebäude nach außen getragen. Das Fassadengrid ermöglicht eine Gleichbehandlung der Patienten-, Stationszimmer und Büros. Auch eine Erkennbarkeit des Krankheitsgrades ist so äußerlich nicht ersichtlich.
Um den Patienten eine größtmögliche Teilhabe zu ermöglichen und gleichzeitig dem Aspekt der Suizidprävention Rechnung zu tragen, haben wir ein multifunktionales Fenster geplant.
– stilbildend als Fassadenelement,
– vorgesetzte Prallscheibe als Suizidprävention
– Lüftungsschlitze für individuelle natürliche Belüftung die das Außenleben mit allen Sinnen auch akustisch in den Raum trägt,
– Bespielbarkeit des Erkerfensters mit persönlichen Gegenständen und einer Grünbepflanzung.
Als Beitrag einer Harmonisierung der gewachsenen städtebaulichen Situation nimmt der Entwurf Bezug auf die Vertikalität der Parkhausfassade und setzt das Thema in Form von vertikalen Holzlamellen fort ohne aufregend in Erscheinung zu treten. Mit der Erhöhung der Attika wird das Fassadenbild geschlossen und der Eindruck verstärkt.
Zugleich bietet die hochgezogenen Attika Schutz für die dahinterliegende Dachterrasse , die mit einer 3.3 m hohen Verglasung und Pflanzenkübel als Abstandshalter eine Suizidprävention darstellen.
Ein horizontales und keilförmige Brettsperrholzband zoniert die Geschosse und rhythmisiert die Fassade. Als primärer Fassadenwerkstoff ist Holz als nachhaltiges und organisches Material vorgesehen. Die Fassade wird vorgeschaltet und an die tragende Primärkonstruktion angebracht. Die Gefachung zwischen den Lamellen wird in Brettsperrholz ausgeführt.
Text & Images: © pbp architekten