Hauptbahnhof Münster Ostseite | Münster | 2015
Die Hochbaukörper reagieren in ihrer Maßstäblichkeit sowohl in der Höhe als
auch in der Gebäudelänge auf das Umfeld.
Als Verbindungselement dieser beiden Gebäude ist eine zweigeschossige Arkade eingefügt, die die beiden Personenunterführungen miteinander verbindet und zusammenführt. In dem zweigeschossigen Sockel, der sich über die gesamte Grundstückslänge erstreckt, sind im Erdgeschoss den beiden Personenunterführungen die publikumsintensiven Nutzungen, wie Shops und Zugang zum großflächigen Einzelhandel im Untergeschoss zugeordnet. Die beiden Hochbaukörper sind jeweils als geschlossener Block für Hotelnutzung und studentisches Wohnen vorgesehen.
Der großflächige Einzelhandel im Untergeschoss ist optimal erschlossen. Drei große Kundenaufzüge stellen die Verbindung zwischen Parkdeck – EG – Untergeschoss her. Die Anlieferung erfolgt von der Nordseite über den Straße Bremer Platz. Die Haustechnik für diesen Bereich ist im Gebäude im 1. Obergeschoss integriert. Das 3-Sterne-Hotel mit seinen 175 Zimmern hat seinen Eingang von der Bremer Straße. Durch die Ecklage ist das Hotel gut wahrnehmbar. Die Rezeption ist im 2. OG angeordnet. Hier befinden sich – ringsum der begrünte Innenhof mit Blick nach außen – Restaurant und Konferenzbereiche. Eine Terrasse zur Bremer Straße gibt Ausblick auf den begrünten Bremer Platz und das denkmalgeschützte Gebäude der Montessori Schule.
Über das 1. Obergeschoss ist das Hotel auch an das Parkhaus angeschlossen. Das studentische Wohnen verfügt über 183 Zimmer, die sich auf drei Ebenen verteilen. Der Zugang erfolgt über die Arkade im Erdgeschoss. Ein weiterer Zugang ist vom Parkdeck möglich. Die Platzwand zum Bremer Platz wird bestimmt durch das Hotelgebäude, das studentische Wohnen und die Arkade. Diese drei Bausteine gehen eine Symbiose ein, wobei die Arkade als architektonisches Element auf sublime Weise die Bahnhofsfunktion thematisiert und beide Gebäude miteinander verbindet. Gleichzeitig stellt sie eine repräsentative Eingangsgeste dar – ohne dem Haupteingang die Bedeutung zu nehmen.
Als Zitat ist eine Andeutung von Vordach übernommen worden. Als Fassadenmaterial ist Verblendstein gewählt worden und setzt damit die Ensemblewirkung aus dem Umfeld fort. Der um ein Geschoss höhere Baukörper des Hotels – im Vergleich zum studentischen Wohnen – ist durch die Ausführung einer farblichen und materialmäßigen „Scheinstaffel“ ausgeglichen worden. Gleichzeitig wird damit der Anschluss an das Walmdach des südlich angrenzenden Wohnungsbaus gesucht und gefunden. In den Höfen werden helle Putzflächen ausgeführt.
Text & Images: © pbp architekten