„Topografie mit ausdrucksstarker Kontinuität“
STÄDTEBAULICHES KONZEPT
Das neue Quartier gliedert sich in eine topografisch anspruchsvolle Situation zwischen den Ortschaften Erlenbach und Neckarsulm und liegt zwischen Gewerbegebieten und der Autobahn A6. Ortsprägende Nutzungen, wie die Grundschule, eine Kita, Weinanbaugebiete verbunden mit der Vinosphäre, ein Bäcker, ein topografischer Hochpunkt zur Autobahn und abwechslungsreiche Feldstrukturen mit einer unglaublichen Weite, bilden wertvolle bestehende Bezugspunkte, an denen sich unser städtebaulicher Entwurf orientieren und vernetzen will.
Eine neue Straßenerschließung wird von uns so durch das Plangebiet gelegt, dass sie flächenoptimiert, zu beiden Seiten Baufelder, Plätze und Parkanlagen bedienen kann und sich mit dem bestehenden Straßennetz zu einem „Loop“ um das Quartier verbindet.
Sie dient dem motorisierten Individualverkehr, Anlieferungen und den öffentlichen Verkehrsmitteln. Ihr folgt für gebietsinterne Vernetzungen ein Fahrradweg in beide Richtungen. Alle von der Hauptstraße führenden Wege werden als „Shared Space“, im Sinne einer verkehrsarmen und fußgängerfreundlichen Innenstadt zwischen den Baufeldern, ausgebildet. Sie ermöglichen zu jedem Gebäude eine ebenerdige und barrierefreie Erschließung. Alle diese Zonen bieten freie Durchblicke und Verbindungen in die Natur, Platzsituationen und die zentrale Parkachse.
In der Ausrichtung der Baukörper gleicht sich der neue Städtebau an bestehende und gebietsprägende Gebäudestrukturen an, sodass sich dieser nachvollziehbar in die Umgebung eingliedert. Ausgehend von der stark abfallenden Topografie orientieren sich die Baufelder in einem klaren Raster, sodass funktionale und optimierte Terrassenbildungen in dem Gelände ermöglicht werden. Die Jurry lobt „die maßvolle Körnung“ und ihrer Begleitung „mit gut funktionierenden Bauköpergrößen“ ebenso wie den Umgang mit der Topografie der Quartiersplätze, einer „ausdrucksstarken Koninuität über die Platzfolgen“.
In dieser Klarheit des Rasters, wodurch optimal nutzbare Räume entstehen, schlängelt sich ein zentrales Park-Band durch das Quartier und verspringt spielerisch in den Zonierungen, sodass ein abwechslungsreicher Wechsel zwischen Plätzen, Freiflächen und Grünzonen entsteht.
Das zentrale Park-Band fungiert als Pufferzone zwischen den unterschiedlichen Gefällesituationen der Baufelder und ermöglicht dadurch barrierefreie Kreuzungsverbindungen und natürliche Retentionsflächen im urbanen Kontext.
Der Entwurf zielt darauf ab, eine Klarheit, in verständlichen Zonierungen, Abfolgen und Adressierungen zu ermöglichen und gleichzeitig eine Vielzahl an unterschiedlichen Blickbeziehungen und verspielten Verbindungen bereitzustellen. Es soll ein Quartier im Sinne der freien Erlebbarkeit entstehen, durch welches man sich treiben lassen und alles begehen und entdecken kann.