Entscheidung Realisierungswettbewerb „Wohnen im Quartier Kronsrode-Süd Baufeld C1, Hannover“
Der 1.Preis des Realisierungswettbewerb geht an prasch buken partner architekten bda.
städtebauliches Konzept
Den Kubaturen der umliegenden Blockrandbebauung folgend haben wir uns entschieden den Baukörper mit einer Öffnung zur Stadt nach Süden zu öffnen und damit als Quartiersauftakt eine Adressbildung zu ermöglichen.
Die Baukörpertrennung sorgt für Porosität, Auflockerung, offene Blickbeziehungen für eine zukunftsorientierte Stadt des Miteinanders, Belichtung durch Südlicht sowie für eine natürliche Belüftung und Akklimatisierung des Innenhofes und somit auch der Wohnungen. Gleichzeitig ermöglicht sie wirtschaftlichere Grundrisse. Diese sind laut Jury „gut strukturiert und zeigen vorteilhafte Zimmergrößen“.
An den Treppenhäusern situieren sich die Gemeinschaftsdachterrassen. Diese werden mit einer perforierten Klinkerwand zur Straße abgegrenzt, welche die Ansichtskante der Fassaden wahrt und gleichzeitig den Bewohner:innen in einem geschützten Bereich, ein Fenster über die Stadt bietet.
Fassade & Materialität
Die Fassade besitzt eine ruhige Gliederung, die sich über alle Gebäudeseiten erstreckt. Die Ablesbarkeit der Einzelhäuser wird durch unterschiedliche dezente und feingliedrige Ausformulierungen der Ziegelfassade erzeugt und gleichzeitig in seiner Gesamtheit erkennbar gehalten. Die Rasterung unterscheidet sich lediglich in der Fugenfarbe von der restlichen Ziegelfassade. Die Eckgebäude an der südlichen Gebäudeöffnung ziehen die Ziegelfassade baukörpertief in den Innenhof, in dem es zu einem angenehmen Wechsel der Materialität in Holz kommt. Die Holzfassade belebt und vitalisiert den Innenhof, gibt diesem einen differenzierten und intimeren Charakter der Gemeinschaft und agiert gleichzeitig als Sinnbild für den Holzbau, indem sie die Holzkonstruktion nach außen trägt. Sie nimmt den Gedanken der ruhigen Gliederung auf und übersetzt diesen in einem vorgestellten Holzgerüst, welches die Balkone trägt, sowie vertikale und hängende Gartenstrukturen ermöglicht.
Das Gebäude wird in Hybridbauweise konzipiert, in welcher darauf geachtet wird, die Stärken der unterschiedlichen Baustoffe voll auszukosten und diese gezielt einzusetzen. Die Untergeschosse sowie die aussteifenden Treppenhauskerne werden in Stahlbeton hergestellt. Die Decken aus Schallschutz- und Brandschutzgründen als Holz-Hybriddecken und alle nichttragenden Bauteile aus Holz hergestellt.
Nutzungskonzept
Geförderte, freifinanzierte Wohnungen sowie Appartements für Senioren und Seniorinnen sind im Gebäudekomplex durchmischt angeordnet. Dadurch wird eine soziale Diversifizierung erzielt, von der alle profitieren können. Alle Treppenhäuser ermöglichen einen barrierefreien Zugang zu dem Innenhof. Die Gemeinschaftsbereiche sind somit für alle erreichbar und nutzbar. Insgesamt befinden sich 89 Wohneinheiten in dem Gebäude. Davon sind 31% geförderter Wohnraum und 69% freifinanzierte Wohnungen.