Wettbewerb 1. Preis 2016
Investor: Richard Ditting GmbH
Bauzeit: 2016-2021
BGF: 13.600 m²
Wohneinheiten: 124
Leistungsphasen: 1-5, B-Planbegleitung
Auszeichnung Wohnbauten des Jahres 2022
Die städtebauliche Leitidee des Entwurfs ist der Wohnhof. Durch die Gruppierung von unterschiedlichen Haustypen entsteht ein solides Grundgerüst aus erkennbaren Einheiten. Entlang der Straße am Buckhörner Moor rahmt eine gereihte Solitärbebauung das Quartier. Die Punkthäuser nehmen straßenbegleitend Körnung und Maßstab der gegenüberliegenden Bebauung auf. Die drei sich anschließenden Hofgruppen werden durch das windmühlenartige Zusammenstellen von Gebäuden mit unterschiedlicher Typologie und Höhe erzeugt. Großzügige Fugen schaffen die Verzahnung mit dem Außenraum und erlauben Aus -und Durchblicke. Es entstehen überschaubare Quartierseinheiten als kleinteilige Wohnensembles mit einfacher Orientierbarkeit, Identität und deutlicher Adressbildung. Baukörperstellung und Höhe vermeiden die Eigenverschattung und gewährleisten eine optimale Belichtung und Besonnung. Die zwei bis dreigeschossigen Baukörper staffeln sich nach Orientierung und Gebäudeabständen. Die vorgesehenen Pultdächer interpretieren die durch geneigte Dächer geprägte Bebauung Norderstedts.
Eine gemeinsame Materialität, Dachform und Fensterproportion eint die unterschiedlichen Gebäude zu einem Ensemble. Rottonige Klinkerfassaden nehmen die Materialität und Farbigkeit der angrenzenden Bebauung sowie der Grundprägung der Stadt Norderstedt auf. Lochfassaden bestimmen eine ruhige, zurückhaltende Architektursprache.
Die Dächer sind mit einer Tonpfanne eingedeckt, die sich damit in die Dachlandschaft der Umgebung einpassen. Eingeschnittene Loggien und auskragende Balkone geben den Baukörpern Plastizität und Körperhaftigkeit. Hierdurch wird ein einfaches, aber prägnantes äußeres Erscheinungs bild erzeugt. Die unterschiedlichen Baukörper und Typologien werden in einer durchgängigen Architektursprache als Einheit erfahren.
Das Nebeneinander unterschiedlichen Wohntypologien erzeugt die Einheit eines Wohnhofs. Geschosswohnungsbau mit geförderten Wohnungen, unterschiedliche Reihenhaustypologien und Mehrgenerationen- häuser als bauliche Einheit schaffen ein gewolltes soziales Miteinander. In unmittelbarer Nachbarschaft werden unterschiedliche Wohnformen in einer überschaubaren und räumlich erfahrbaren, übersichtlichen Einheit angeboten. Großzügige Geschosswohnungen komplettieren das Angebot. Die Reihenhäuser orientieren sich mit ihren privaten Gärten zum Außen- und Landschaftsraum. Sämtliche Wohnungen sind mit einem großzügigen Außenwohnbereich als Loggia, Balkon oder Gartenterrasse, bei den erdgeschossigen Einheiten jeweils mit einem eigenen Gartenanteil ausgestattet. Durch vertikale Verbindungen können Geschosswohnungen zu größeren Maisonettewohnungen flexibel gekoppelt werden. Alle 3- geschossigen Gebäude ermöglichen eine barrierefreie Zugänglichkeit. Wohnhofweise ist im Untergeschoss eine Tiefgarage realisierbar, um das Quartier autofrei zu gestalten.
Text: © pbp architekten
Fotos: © Daniel Sumesgutner – Fotodesign